Sammeln Sie Heilkräuter – unsere “grüne Medizin”
In der letzten Zeit bin ich des Öfteren beim Sammeln von Pflanzen von Passanten angesprochen worden, was ich denn mit den Pflanzen mache. Auch Gespräche in meiner Praxis zeigen mir immer wieder, dass doch das Alte Heilwissen um die grüne Medizin, wie ich sie nenne, oder auch Kräutermedizin weit verloren gegangen ist. Schade, haben doch die Kräuter und Pflanzen mit Ihren Kräften einen großen Einfluss menschliches Schicksal zu gestalten. Erst wenn ein Mensch krank und kränker wird, ist er geneigt sich auf die Heilkraft der Pflanzen zu besinnen. Warum also erst dieses Schicksal abwarten?
Heute möchte ich all diejenigen ermutigen, die sich schon so oft vorgenommen haben selbst grüne Medizin herzustellen. Es ist so einfach und mit ein bisschen Sorgfalt und Eigenverantwortung leicht machbar. Einen Satz möchte ich jedoch mit auf den Weg geben:
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; sagte schon Paracelsius. Allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“
Mit anderen Worten: Man sollte genau über die Menge und Anwendung, wieviel und wofür nachdenken und wohl dosieren, denn: Nicht viel, hilft viel und manchmal ist weniger mehr. Wenn man dies beherzigt ist man immer auf der sicheren Seite.
Über die Herstellung von Ölen und Tinkturen habe ich schon mal berichtet. Heute möchte ich mich mal den frisch gepressten Pflanzensäften widmen. Frischpflanzensäfte sind die stärksten und wirkungsvollsten Heilpflanzenzubereitungen. Sie regen den Stoffwechsel an, wirken Abwehr- und Immunstärkend und führen dem Körper wichtige Mineralien und Vitamine zu.
Schauen Sie sich Sich Ihre Wiese an!
Wer einen kleinen Garten oder Grundstück besitzt wird sich sicher mit der Rasenpflege beschäftigen. Doch bevor Mäher & Co zum Einsatz kommen, schauen Sie sich doch mal genau an, was da eigentlich zu Ihren Füßen wächst. Oft sind es die besten Heilpflanzen, welche wir manchmal auch zu Unrecht beschimpfen, können diese doch für uns so nützlich sein. Schon wieder diese Brennnesseln, oder der blöde Giersch. So bekommen Heilpflanzen Ihre Beschimpfungen weg. Gemein und zu Unrecht, wie Sie noch merken werden.
Um frische Pflanzensäfte herstellen zu können benötigt man einen etwas speziellen Entsafter, welcher in der Lage ist, vor allem auch Blätter und feine Pflanzenteile zu entsaften. Hier besteht die Qual der Wahl und es lohnt sich etwas mehr zu investieren und sich auch gut beraten zu lassen, denn es gibt gewaltige Unterschiede.
Säfte und Smoothies gibt es in vielen Variationen.
Meine Favoriten sind vor allem grüne Wildkräutersäfte
Warum? Ganz einfach:
- Grüne Säfte, frisch gepresst aus Wildkräutern, sind wahre Powerdrinks
- sie enthalten sehr viel Chlorophyll
- man kann Sie jederzeit frisch ernten
- Sie entgiften und entsäuern den Körper
- Regenerieren die Zellen und sind sofort bioverfügbar
- unterstützten das Immunsystem und reinigen den Darm
- optimieren die Blutfettwerte, balancieren den Säure-Basenhaushalt
- Sind die beste natürlichste Medizin, die es gibt, kostenlos und für Jeden zu haben
Einige Meiner Wildkräuter-Favoriten sind:
Brennnessel–
Sie ist ein großer Eisenlieferant, entgiftet und entschlackt den Körper, wirkt blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend; ist Tonikum für Haut und Haare, und wird bei allen rheumatischen Beschwerden empfohlen und eingesetzt; Sie ist die beste Stoffwechselpflanze.
Löwenzahn-
Er enthält viele Bitterstoffe, steigert die Gallensekretion, wirkt harntreibend, ist hilfreich bei Leberbeschwerden, Gicht und rheumatischen Beschwerden, ist ein mildes Abführmittel und hilft dem Magen
Giersch-
Ist reich an Magnesium, Zink, Calcium und Vitamin A, enthält viel pflanzliches Eiweiß, hat eine krampflösende, entzündungshemmende, harntreibende, und entsäuernde Wirkung und wird bei allen Rheuma- und Gichterkrankungen eingesetzt
Schafgarbe-
Enthält Schleimstoffe, Kalium und Vitamine, sie wirkt entzündungshemmend, entkrampfend, blutreinigend, blutbildend, blutstillend und ist vor allem ein gutes Mittel bei Magen-Darmproblemen, Nerven, Kopf- und Zahnschmerzen
Spitzwegerich-
Enthält Schleimstoffe, Kieselsäure Zink, viel Vitamin B und C, wirkt vor allem heilend auf die oberen Atemwege, Entzündungen im Mund-Rachenraum, auch bei Augenentzündungen und Insektenstichen
Gänseblümchen-
Ist reich an Kalium, Kalzium, Magnesium, enthält Bitter- und Schleimstoffe; wird eingesetzt zur Anregung des Stoffwechsels, der Blutbildung, Hauterkrankungen und Leberleiden und äußerlich zur Wundbehandlung
Frauenmantel-
Eingesetzt hauptsächlich in der Frauenheilkunde durch viele hormonähnliche Inhaltsstoffe, wirkt entkrampfend, ist hilfreich bei Husten und Erkältungskrankheiten, fördert die Verdauung, wirkt herzstärkend und hat einen positiven Einfluss auf die Elastizität der Blutgefäße, äußerlich auch einsetzbar bei Ekzemen und Geschwüren
Johanneskraut-
Anwendungsgebiete sind hauptsächlich bei Depressionen, Angstzuständen, Nervosität, auch Schlafstörungen unterstützt bei Magenbeschwerden bei Verbrennungen, Wunden, Gelenkschmerzen
Nun gibt es ja noch unzählige wertvolle Heilpflanzen mehr und es ist im Prinzip jedem selbst überlassen welche Mischung er bevorzugt. Meine Empfehlung ist auf alle Fälle mit wenig zu beginnen, damit sich der Körper einstellen kann. Wird alles gut vertragen, dann darf die Auswahl gesteigert werden. Bitte beachten Sie, dass am Anfang eine starke Entgiftung angekurbelt werden kann.
Frische Wildkräutersäfte sollten immer in einem begrenzten verwertbaren Maß hergestellt und auch gleich nach der Herstellung getrunken werden, da sie fast stündlich wertvolle Inhaltsstoffe verlieren.
Hier eine Empfehlung für einen Wildkräutersaft
- Brennnessel, Giersch, Löwenzahn zu gleichen Teilen
- das ganze gründlich waschen
- 1 Biozitrone schälen und das Fruchtfleisch vierteln
- ½ Apfel ebenfalls in Stücke
- alles entsaften
Gegeben falls mit etwas Wasser verdünnen und genießen.
Grüne Säfte enthalten ein Maximum an Nährstoffen und auch Sonnenenergie. Daher empfehle ich so oft wie möglich Grüne Wildkräutersäfte in die tägliche Ernährung einzubauen. Für Kinder darf man gerne, bis Sie sich an den Geschmack gewöhnt haben, eine etwas süße Frucht mit entsaften, dann jedoch stückchenweise zurückkehren zum nur grünen Saft. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich inspirieren vom wohltuenden frischen Geschmack und dem damit verbundenen wertvollen Beitrag für Ihre Gesundheit.
Herzlichst Ihre Gabriele Giersch