Gundermann Heilpflanze Eppendorfer GEsundheitspraxis

Gesund­heits­tipp aus der Eppen­dor­fer Gesund­heits­pra­xis: Der Gun­der­mann – Gle­cho­ma hederaceae

Heu­te ist es mir ein Bedürf­nis eine beson­de­re Heil­pflan­ze anzu­spre­chen. Der Gun­der­mann, oder auch Gun­del­re­be genannt gehört bis heu­te als klei­ne Per­sön­lich­keit zu den Pflan­zen­hein­zel­männ­chen. Sei­ne Heil­wir­kung ver­dan­ken wir haupt­säch­lich sei­nem Gehalt an Gerb­stof­fen, Bit­ter­stof­fen und äthe­ri­schen Ölen.

Heil­wir­kung des Gundermann

Als Heil­pflan­ze wirkt er ent­zün­dungs­hem­mend, zusam­men­zie­hend, schleim­lö­send, anre­gend auf Bla­se und Nie­ren und regt den Stoff­wech­sel an. Zudem hilft der Gun­der­mann bei allen lang­wie­ri­gen Krank­hei­ten, bei Zustän­den des Fau­lens, Eiterns und lang­wie­ri­gen Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen. Eben­so unter­stützt er bei Ver­schlei­mung der Lun­gen und über­all dort, wo Gund = Eiter ent­stan­den ist. Daher auch der Name Eiter­mann. Für die inner­li­che Anwen­dung kocht man ent­we­der einen Tee oder berei­tet eine Tink­tur. Der Tee kann auch zu Waschun­gen oder Auf­la­gen bei Wun­den ver­wen­det wer­den. Bei Zahn­schmer­zen oder Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen auch als Mund­spü­lung. Da er vie­le äthe­ri­sche Öle ent­hält hat man Ihn frü­her und auch noch heu­te in Milch gekocht. Durch die Milch wer­den die Äthe­ri­schen Öle bes­ser gebun­den und ver­flie­gen nicht so leicht.

Gundermann Heilpflanzen Eppendorfer GEsundheitspraxis

Wie wächst der Gundermann?

Er schlän­gelt sich ger­ne am Boden ent­lang und lässt hier und da aus klei­nen Kno­ten ent­lang der Rebe neue fei­ne Wur­zeln sprie­ßen um sich fest­zu­hal­ten und zu ver­zwei­gen. Hin und wie­der rich­tet er sich auch auf und wird daher gern mit dem krie­chen­den Gün­sel ver­wech­selt, oder auch mit dem Ehren­preis. Jedoch sind sei­ne Blät­ter herz­för­mig und ent­fal­ten beim zer­rei­ben einen wohl­rie­chen­den aro­ma­ti­schen Duft. In den Blatt­win­keln erschei­nen von April bis ca. Ende Mai klei­ne vio­let­te Blü­ten, wel­che eine wun­der­ba­re ess­ba­re Deko­ra­ti­on auf Sala­ten Ver­wen­dung fin­den können.
In einem alten Brauch wur­den auch Krän­ze aus den lan­gen bieg­sa­men Sten­geln mit den zier­li­chen Blü­ten gefer­tigt, wel­che ein Zei­chen der Ver­bun­den­heit und Dank­bar­keit zu den Göt­tern der Natur war.

Gun­der­mann-Milch selbst hergestellt

Man nimmt reich­lich eine Hand voll des fri­schen Krau­tes und kocht ihn in ca. 500 ml Milch auf. Das gan­ze darf ca. 15 min zuge­deckt zie­hen. Absei­hen und warm getrun­ken eig­nen sich die mit den fett­lös­li­chen Heil­stof­fen berei­te­te Milch auch als ein Kräf­ti­gungs­mit­tel für den gesam­ten Körper.

Gun­der­mann als Badezusatz

Bei schlecht hei­len­den Wun­den oder Geschwü­ren kann man auch einen Bade­zu­satz selbst her­stel­len. Man benö­tigt ca. eine Hand voll fri­sches Kraut auf 1 Liter Was­ser und kocht die­ses auf. Für ein Voll­bad rech­net man 5 Liter Gundermannzusatz.

Hier noch ein schö­nes Rezept, wel­ches ich sehr schät­ze und sel­ber ger­ne Anwen­de und empfehle:

  • Zur Nar­ben­be­hand­lung
  • Eit­ri­ge schlecht hei­len­de Wun­den, Wundliegen
  • Ver­let­zun­gen aller Art
  • Insek­ten­stich
  • Alle Haut­er­kran­kun­gen

Gundermannöl Eppendorfer Gesundheitspraxis

Selbst­her­ge­stell­tes Gun­der­mann-Öl ( Wundblättchenöl)

Man sam­melt fri­sche Gun­der­mann­blätt­chen, befreit sie vom Schmutz (aber bit­te nicht waschen), füllt die­se in ein Schraub­glas und gießt mit gutem Öl auf und zuschrau­ben. Das gan­ze darf dann ca. 4 Wochen auf der Fens­ter­bank zie­hen. Danach ein­fach in Braun­glas-bes­ser, wer hat Blau­glas­fla­schen abfül­len und kühl (nicht im Kühlschrank)und dun­kel aufbewahren.

Ach­tung:
Es spricht nichts gegen die Anwen­dung von Heil­kräu­tern auch für Tie­re, jedoch Gun­der­mann ist für vie­le Tie­re gif­tig. Die äußer­li­che Anwen­dung des Wund­blätt­chen­öls bei eit­ri­gen Wun­den und Geschwü­ren kann durch­aus hilf­reich sein. Bit­te bera­ten sie sich dazu mit Ihrem Tierarzt.

Der Gun­der­mann als Küchenkraut

Aber nicht nur hei­len kann der Gun­der­mann, son­dern ist auch in der Küche viel­sei­tig ein­setz­bar. Gun­der­mann för­dert die Fett­ver­dau­ung und wur­de frü­her auch „wil­de Peter­si­lie“ genannt, da er genau so viel­fäl­tig wie sie ver­wen­det wer­den kann. Er ent­hält viel Vit­amin C und kann das gan­ze Jahr gesam­melt wer­den. Frisch geen­tet eig­net er sich zum Wür­zen in Sup­pen, Sala­ten, Gemü­sen und auch zum Her­stel­len einer Kräu­ter­but­ter oder zur Was­ser­be­le­bung in die Was­ser­fla­sche oder den Krug. Gemischt mit etwas Melis­se ein wun­der­ba­res Geschmackserlebnis.

Ich wün­sche Ihnen viel Freu­de und Erfolg mit dem Gundermann.

Herz­lichst Ihre Gabrie­le Giersch