Wenn man im August/September durch die Landschaft fährt, fällt das leuchtende gelb der kanadischen Goldrute ins Auge. Trockene Wälder, Ödland, Böschungen Waldlichtungen und sonnige Plätze mag sie am liebsten. Von der Goldrute gibt es verschiedene Arten. Bei uns unverwechselbar zu finden ist die kanadische Goldrute (Solidargo canadensis). Sie ist eine Staude und ihre Wuchshöhe kann bis zu 1m und mehr betragen. Die Blüten leuchten goldgelb und stehen in einer hohen Rispentraube. Wenn man an ihr riecht, bemerkt man einen schwach süßen aromatischen Geruch.
Johann Gottfried Rademacher sagte einmal:„Dieses Kraut ist gar ein altes und gutes Nierenmittel…Es ist ein Eigenmittel auf die Nieren, es bringt die erkrankten zum Normalstande zurück; und ich muss Ihr viel Gutes nachsagen.“
In Ihrer ursprünglichen Heimat Kanada nutzten bereits die Indianer diese Pflanze bei den verschiedensten Krankheiten. So zum Beispiel bei Bissen von Klapperschlangen, oder sie kauten die Blüten bei Halsentzündungen.In der modernen Naturheilkunde wird die Goldrute als einer der besten Heilmittel bei Nierenerkrankungen geschätzt. Sie zählt zu den Diuretika, welche den Körper über Blase und Niere entwässern helfen. Diese Unterstützung der Wasserausscheidung kann in vielerlei Hinsicht hilfreich sein.
- So z.B., wenn der Körper in Organen oder im Bindegewebe Wasser angesammelt hat.
- Bei Stoffwechselkrankheiten, wie Rheuma, Gicht oder auch Hauterkrankungen um dort vermehrt Gifte aus dem Körper auszuscheiden.
- Ebenfalls bei vielen entzündlichen und chronischen Erkrankungen der Harnröhre, Blase und Nieren zur besseren Durchspülung.
- Auch vor allem bei Diäten und Fastenkuren zur Unterstützung der Ausleitung der abgebauten Giftstoffe im Körper.
- Bei Vorkommen von Eiweiß im Harn, Harnsteinen und Nierengrieß.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten können sein:
- Auflagen aus zerstoßenen frischen Goldrutenblättern zur Ersten Hilfe bei frischen Wunden
- Zur Wundreinigung mit einer Kompresse getränkt in einem starken Goldrutentee
- Auch bei Tieren zur Behandlung von Nierenerkrankungen
Für eine Zubereitung aus der Goldrute sammelt man möglichst zu Beginn der Blütezeit, etwa zwischen August und Anfang September den oberen Teil der Pflanze, welcher etwas unterhalb der untersten Blüten abgeschnitten wird. Diesen hängt man dann zum Trocknen an einem schattigen und luftigen Ort auf. Für die Goldrute und Ihre Verwendung gibt es mehrere Möglichkeiten. So z.B. als Tee, Goldruten-Tinktur, oder auch als Goldrutenwein. In vielen Fällen empfiehlt sich aber auch eine spezielle Mischung mit anderen Kräutern.
Rezepte:
Goldrutentee
1–2 Teelöffel Goldrute mit ¼ l siedenden Wasser übergießen und abgedeckt ca. 10 min ziehen lassen. Man trinkt 3x1 Tasse täglich.
Wein aus der Goldrute
Füllen Sie ein Schraubglas zur Hälfte mit frischen, zerschnittenen Goldruten-Blütenständen. Gießen Sie das Ganze mit einem Liter guten Weißwein auf, stellen Sie diese Mischung an einen dunklen, nicht zu kühlen Ort. Nach 2–3 Wochen seihen Sie die Mischung ab und genießen Sie täglich ein Likörgläschen voll, als Kur .
Wichtig: Die Goldrute gehört zur Gattung der Korbblütler. Vorsicht bei bekannter Allergie auf Korbblütler! Nicht während der Schwangerschaft! Lassen Sie sich immer beraten, wenn Sie selbst nicht kundig oder in der Pflanzenheilkunde ausgebildet sind.